Meine Liebe zur Fotografie

Wie es begann

 

Ich kann mich nicht mehr bewusst daran erinnern, wann ich meine erste Kamera bekam. Aber ich weiß, dass ich sie - es war eine Kodak Pocketkamera - eigentlich immer bei mir trug, wenn ich unterwegs war.

 

Damals musste man mit dem Bilder machen noch sparsam umgehen, denn so ein richtiger Film kostete Geld, und wenn ein Bild verhunzt war, dann war’s das. Für Schwarz/Weiß brauchte man auch nochmal einen Extra-Film. Trotzdem fotografierte ich - und freute mich, wenn nach der Entwicklung des Films tatsächlich schöne Bilder herauskamen, die dann auch wirklich so aussahen, wie ich es geplant hatte.

 

Heutzutage ist es natürlich durch die digitale Fotografie viel einfacher geworden, auch mal wild drauflos zu experimentieren und Dutzende von Bildern in den virtuellen Sand zu setzen, um dann “das eine” Bild genau so hinzubekommen, wie man sich das vorgestellt hat.

 

Ich wollte mit der Zeit mehr. Bessere Bilder und mehr Möglichkeiten, diese zu erhalten. Und da die Technik meiner Vorstellung immer wieder Grenzen setzte, ging die logische Entwicklung von der Pocketkamera, zu meiner ersten digitalen Kompaktkamera (Canon PowerShot), weiter zur ersten Spiegelreflexkamera (Canon EOS 600D), und schließlich zu der Kamera, die ich aktuell nutze: einer Canon EOS 70D.

 

Vorstellungskraft

 

Damit fängt für mich alles an. Ohne Vorstellungskraft, kein Bild. Ich sehe etwas und weiß ganz genau, wie ich es auf einem Bild festhalten möchte. Wie genau es aussehen muss, damit ich mich an diesen einen Moment auch in Zukunft so erinnern kann, wie ich ihn gerade vor Augen habe.

 

Manchmal scheint es mir fast so, als würde sich hinter ganz gewöhnlichen Dingen eine Art Geheimnis verstecken. Etwas, das mich zwei Mal hinsehen lässt. Etwas, das erst bei näherer Betrachtung preisgegeben wird. Und wenn ich es dann fotografiere, gelingt mir damit ein Blick hinter diesen Schleier.

 

Was so ein Gefühl auslöst, ist ganz unterschiedlich. Das kann ein bestimmter Einfall des Lichts sein, der mich reizt oder ein Motiv, das sich gerade zufällig präsentiert (wie zum Beispiel das Bild oben). Es ist unmöglich, das vorauszusagen. Wenn ich Tiere fotografiere, reizt mich die schier unendliche Vielfalt, die ich immer wieder einfangen möchte. Ich kann das gleiche Tier schon mehrfach fotografiert haben - und doch entdecke ich jedes Mal etwas Neues, etwas Spannendes, etwas nie vorher Gesehenes. Und das spiegelt sich dann eben auch in meinen Bildern wieder.

 

Für wen fotografiere ich - und warum?

 

Ganz klare Antwort: für mich. Aber es freut mich natürlich unglaublich, wenn ich es mir gelingt, andere Menschen mit meinen Bildern zu berühren. Und es fasziniert mich auch immer wieder zu sehen, wie unterschiedlich Menschen auf meine Bilder reagieren. Ein Bild, das ich persönlich vielleicht nicht für unbedingt gelungen halte, spricht jemand anderen direkt an. Es liegt wohl in der ganz eigenen Macht der Bilder, dass sie bei verschiedenen Menschen dann auch die unterschiedlichsten Emotionen auszulösen vermögen.

 

Ich möchte in anderen Menschen Neugier wecken. Daher versuche ich zu zeigen, wie schön es in der Natur, im Tiergarten oder auch an ganz besonderen Orten, sein kann. Es freut mich immer sehr, wenn mir jemand erzählt, dass er einen Ausflug gemacht hat, weil er die Motive meiner Bilder mit eigenen Augen sehen wollte. Ich glaube, dieses daraus resultierende warme Gefühl kennt jeder Fotograf.

 

Und daher werde ich mit Sicherheit auch zukünftig nach draußen gehen und Bilder machen, wann immer ich die Zeit und Muße dafür habe. Heraus kommt dabei jedes Mal meine Sicht auf die Welt...