Mein großer Freund Gizmo ist tot

Gestern Mittag ist mein großer Freund Gizmo gestorben. Er war leider schon länger krank gewesen, aber irgendwie passierte es dann doch sehr schnell und unerwartet. Obwohl... Ich habe es gemerkt, dass er dabei war, auf die andere Seite zu wechseln. Deshalb bin ich dann zu ihm gegangen und habe mich ganz eng neben ihn gelegt, damit er spürt, dass ich Bescheid weiß, und dass ich bei ihm bin.

 

Die Dosine war auch da, aber sie dachte erst, dass Gizmo einfach nur ganz tief und entspannt schlafen würde, bis sie dann merkte, dass seine Atmung immer ruhiger wurde - und dann einfach ganz aufhörte. Später hat sie mich irgendwann angeschaut und gesagt: „Du hast es gewusst, oder?“ Ja, natürlich, und die beiden anderen auch. Aber jeder geht eben anders mit so etwas um, das ist auch bei uns Katzen so.

 

Wir Tiere wissen, dass der Tod ein Teil des Lebens ist. Das hat vielleicht damit zu tun, dass wir immer im Hier und Jetzt leben und einfach den Augenblick genießen. Und bestimmt würde es den Menschen Trost geben, wenn sie auch so denken könnten. Die Dosine sagte gestern zu uns, dass es eine große Gnade sei, dass Gizmo zuhause ganz friedlich eingeschlafen ist. Sie kann das jetzt zwar noch nicht ganz so sehen, aber es ist doch tröstlich für sie. Sie musste schon zwei Mal diese Entscheidung treffen, damals für Kimba und Lucky, weil die das nicht mehr allein konnten, und deshalb ist sie froh, dass Gizmo selbst wählen konnte, wann es für ihn Zeit war, zu gehen.

 

Als ich hier einzog, war Gizmo übrigens der Erste, der direkt freundlich zu mir war und mich herzlich willkommen hieß. Ich hatte ja ehrlich gesagt erst ein wenig Muffensausen, als da dieser große Kerl auf mich zukam, bis ich merkte, dass er der sanfteste Katerbär von allen war. Er hat mir auch direkt beigebracht, wie toll so ein nasses Handtuch bei großer Hitze ist, und wie schön es ist, zusammen mit einem Kumpel darauf zu chillen.

 

Und ja, manchmal habe ich seine Gutmütigkeit auch ausgenutzt, aber er wusste immer, dass ich das nie böse meinte, sondern nur mit ihm spielen wollte. Und er war ja auch immer für ein Spielchen zu haben, nur manchmal eben nicht so lange, wie ich das gerne gehabt hätte. 

 

Ab und zu hat er sich dann auch an mir gerächt - und das war dann auch okay. Wir waren eben immer ziemlich beste Katerkumpel. 

Katerkloppe in 3-2-1...
Katerkloppe in 3-2-1...

Gizmo musste seit einiger Zeit mit der Spritze gefüttert werden, weil er nicht selbstständig fressen konnte. Ich habe gemerkt, dass er damit manchmal so ein bisschen Schwierigkeiten hatte. Und deshalb habe ich es mir dann zur Aufgabe gemacht, ihm moralische Unterstützung zu geben, wo ich nur konnte. Ob das beim Füttern, beim Kuscheln oder auf dem Schoß der Dosine war. Ich bin mir ganz sicher, Gizmo wusste genau, dass ich ihn wirklich sehr geliebt habe - auch wenn man das ja als gestandener Kater oft eher nicht so zeigt.

Cameo ist damals, Anfang 2008, als Kuschelkumpel für Gizmo eingezogen, weil die beiden Großen - Kimba und Lucky - nicht mit Gizmo schmusen wollten. Und die Dosine merkte sehr schnell, dass ihm das sehr fehlte, weil er es von zuhause immer so gewohnt gewesen war. Schon am ersten Abend nach Cameo's Einzug, lagen die beiden einträchtig zusammen im Körbchen - und die Dosine freute sich sehr, dass ihr Gefühl richtig gewesen war und sie den richtigen Freund für Gizmo ausgesucht hatte. Diese Katerfreundschaft dauerte bis gestern an, nur das Schmusen war über die Jahre etwas weniger geworden - man war ja erwachsen. 

Mit Kezia zog Gizmo's große Liebe ein. Und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Kezia liebte ihren großen felligen Helden über alles und die Dosine musste oft lachen wenn sie sah, wie die kleine Diva neben Gizmo hertrippelte und ihn von der Seite anhimmelte. Sie war auch während seiner Krankheit immer in seiner Nähe. Sie putzte ihn und kuschelte mit ihm und gab ihm Halt, was Liebespaare eben so füreinander machen.  

Die beiden verstanden sich blind und man konnte immer ganz deutlich spüren, wie sehr sie die Nähe zueinander genossen.

Übrigens hatte Gizmo es irgendwann doch noch geschafft gehabt, Kimba und Lucky beizubringen, dass Nähe zwischen Katzen nicht wirklich etwas Schlimmes sein muss - wahrscheinlich hat dabei aber auch Cameo's Hartnäckigkeit in dieser Richtung geholfen. Auf dem Bild links ist Gizmo mit Kimba beim Mittagsschläfchen zu sehen, auf dem rechten Bild beim Synchron-Vögelbeobachten mit Lucky.

Gizmo hatte manchmal etwas merkwürdige Vorstellungen von Gemütlichkeit - wie man hier deutlich erkennen kann.

Hier noch ein paar Bilder, die zeigen, wie Gizmo sich von einem kleinen Zwatzel mit riesigen Ohren in einen stattlichen, wundervollen, starken Kater verwandelt hat. 

Die Dosine sagt, dass sie immer das Gefühl von Gizmo auf ihrem Schoß in Erinnerung behalten wird. Er liebte es, auf dem Schoß oder auf dem Arm zu sein. Sie musste immer schmunzeln, weil er sich seiner Größe und seines Gewichts so offensichtlich gar nicht bewusst war. Gizmo war einfach immer ein großer, sanfter, flauschiger, anschmiegsamer, liebevoller Schmusebär. 

Gizmo, mein lieber großer Freund, ich werde dich als Spiel-, Rauf- und Kuschelkumpel schmerzlich vermissen - und ich weiß, dass es Cameo und Kezia - und natürlich auch unserer Dosine - ganz genauso geht. Im Moment sind unsere Herzen gebrochen. 

 

Aber ich weiß auch, dass du uns nur ein Stückchen vorausgegangen bist, und dass du auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke sicherlich schon von Kimba und Lucky in Empfang genommen wurdest. Sie zeigen dir nun bestimmt schon, welchen Unfug man dort so anstellen kann. 

 

Requiescat in Pace, Gizmo...